Canterbury Tales von Geoffrey Chaucer

Es handelt sich um Erzählungen aus dem 14. Jahrhundert, die von Geoffrey Chaucer ca. 1387 geschrieben wurden: zwei in Prosa, die übrigen in Versen. Sie sind in einer Rahmenhandlung eingebunden. Eine Pilgergruppe ist auf dem Weg von London- Southwark nach Canterbury. Sie möchten das Grabmal des Thomas Becket in der Canterbury Kathedrale besuchen. Der Wirt des Tabbard Inn schlägt den ca. 30 Pilgern vor, auf dem Hin- und Rückweg je zwei Geschichten zu erzählen und verspricht dem besten Erzähler als Preis eine Gratismahlzeit. Die Geschichten sind teils humorvoll, teils derb gestaltet. Von 120 Erzählungen konnte Chaucer bis zu seinem Tod nur 21 beenden.

Die literaturhistorische Bedeutung der „Canterbury Tales“ liegt in den von Chaucer in die Erzählung eingewobenen, unheimlich lebendigen und treffenden Charakterstudien der Mitreisenden. Bei Chaucer sind viele Angehörige verschiedener spätmittelalterlicher Stände vertreten: Adlige, Ritter, Mönche und Ablassprediger, Vertreter des aufstrebenden städtischen Bürgertums, Gutsbesitzer, Handwerker, eine Frau aus Bath, ein Jurist, ja sogar ein Müller.

Sie alle werden vom Dichter/Erzähler (der selbst Teil der Pilgerschar ist) auf sympathische und authentische Art und Weise in ihren Stärken, Schwächen und Marotten skizziert. Die größte Leistung erbrachte Chaucer, indem er seine Geschichten in der Volkssprache Englisch niederschrieb. Bisher wurde in der Literatur nur Latein und Französisch verwendet. In Canterbury werden fünf Geschichten authentisch für den Besucher nacherzählt.

Auch andere Schriftsteller im europäischen Raum regten seine Geschichten zum Schreiben an. In gewisser Weise sind auch die gesammelten Märchen der Brüder Grimm eine Charakterstudie von Menschen und ihren Handlungen.

Canterbury Tales von Geoffrey Chaucer

These are stories from the 14th century, written by Geoffrey Chaucer around 1387: two in prose, the rest in verse. You are involved in a framework action. A group of pilgrims is on it´s way from London-Southwark to Canterbury. They want to visit Thomas Becket’s tomb in Canterbury Cathedral. The innkeeper of the Tabbard Inn suggests the approximately 30 pilgrims to tell two stories on the way and promises the best narrator wins a free meal as a prize. The stories are partly humorous, partly coarse. Chaucer could only finish 21 of 120 stories until his death.

The literary-historical significance of the „Canterbury Tales“ lies in the incredibly lively and accurate character studies of the fellow travelers woven into the story by Chaucer. Many members of various late medieval estates are represented at Chaucer: nobles, knights, monks and indulgence priests, representatives of the emerging urban middle class, landowners, craftsmen, a woman from Bath, a lawyer, even a miller.

They are all outlined in a sympathetic and authentic way in their strengths, weaknesses and quirks by the poet / narrator (who is himself part of the group of pilgrims). Chaucer’s greatest achievement was in writing his stories in the vernacular English. So far, only Latin and French have been used in the literature. In Canterbury, five stories are authentically retold for the visitor.

Other writers in Europe also encouraged his stories to be written. In a way, the collected fairy tales of the Brothers Grimm are a character study of people and their actions.